Am 25. Juli 2020 ging es für uns auf der St. Omer. in den Urlaub – der erste Yachturlaub mit unserer neuen Linssen! Mathijs und Sophie waren immer noch etwas traurig wegen der Henri Mer, doch das gab sich zum Glück während des Urlaubs.
Am 25. Juli 2020 ging es für uns auf der St. Omer. in den Urlaub – der erste Yachturlaub mit unserer neuen Linssen! Mathijs und Sophie waren immer noch etwas traurig wegen der Henri Mer, doch das gab sich zum Glück während des Urlaubs.
Wir hatten uns mit der „Op Dreef“ in Well am Leukermeer verabredet. Der „Plan“ war, eine Woche gemeinsam zu fahren und dann wieder unsere eigenen Wege zu gehen.
Wirklich detailliert war der Plan nicht, doch wir wollten nach „Friesland“ und unser Endziel war „Zeeland“, Marina Port Zélande, denn dort sollten mit der St. Omer. zusätzliche Fotoaufnahmen gemacht werden.
Beim Ablegen in Maasbracht stehen 36,7 Stunden auf der Uhr und gegen 21 Uhr erreichen wir Well.
Wir trinken noch etwas mit der Crew der „Op Dreef“ und der „Be-you-tiful“, bevor es für uns früh in die Kajüte geht. Der gemeinsame Start in den Urlaub mit den Kollegen hinterlässt seine Spuren ...
Am nächsten Tag sind wir mit den Kindern am Strand, um zu schwimmen, Stand-up-Paddeln zu versuchen und natürlich für eine Runde Aquapark. Der Preis für den höchsten Flug ging an Dex!
Am 27. Juli um 9:30 Uhr heißt es für uns „Leinen los“! Die Nachbarsfrau und -jungs sind auch an Bord und fahren einen Tag mit uns mit, inklusive Übernachtung. Für sie ist es das erste Mal auf der Waal und damit ein echtes Erlebnis. Genau wie für die Op Dreef. Doch nicht alle Crewmitglieder sind davon begeistert.
Gegen 17 Uhr schauen wir uns auf PC Navigo die möglichen Endziele und die Ankunftszeit an und beschließen, bis Loowaard zu fahren.
Dort fahren wir gegen Abend in den winzigen Hafen ein, mit einem wirklich netten Hafenmeister. Wir werden herzlich begrüßt und dürfen das gemütliche „Zelt“ auf dem Steg nutzen, das mit jeglichen Annehmlichkeiten und sogar mit Partybeleuchtung ausgestattet ist. Wir beschließen, die COBB BBQs anzuwerfen, und trinken ein „Omerke“. Der nette Hafenmeister hat ein großes Fischernetz und ist der große Unterhalter für die Kids. Ein ruhiger Abend für uns!
Am nächsten Morgen holt der Nachbar unsere Gäste wieder von Bord und bringt nebenbei leckere frische Brötchen und Croissants und eine Ladung Fleisch vorbei, damit unser Gefrierschrank nach dem BBQ am Vorabend nicht mehr so leer ist.
Limburgische Wurzeln
Wir winken unseren Gästen zum Abschied hinterher und machen uns gegen 10:45 Uhr auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Hattem (IJsseldelta Marina). Als wir uns telefonisch anmelden, stellt sich heraus, dass die Besitzerin ursprünglich aus Limburg kommt, was natürlich – chauvinistisch wie wir sind – direkt zu einem guten Gespräch auf Limburgisch führt. Bei unserer Ankunft bekommen wir Restauranttipps, und für die Kinder gibt es ein Willkommensgeschenk – ein voller Erfolg.
Limoncello-Spritz in Giethoorn
Am 29. Juli setzen wir um 10:15 Uhr Kurs in Richtung Giethoorn, eines der Ziele auf unserer „Da-müssen-wir-nochmal-hin“-Liste. Um 14:30 Uhr legen wir in Giethoorn an und sind positiv überrascht, dass wir einen Platz an der Beukersgracht bekommen.
Die Männer und Kinder machen im Pirelli eine Spritztour durch die Grachten von Giethoorn. Carla und ich erledigen Einkäufe und entscheiden unterwegs, uns in einem der Straßencafés einen Limoncello-Spritz zu gönnen.
Wir bleiben 2 weitere Tage in Giethoorn und machen einen auf Tourist: Wir mieten ein „Punter“, ein kleines Plattbodenboot, genießen ein herrliches Essen bei „Fratelli’s“.
Am 31. geht es weiter in Richtung Blokzijl. Doch erst liegen wir noch ein paar Stunden im Giethoornse Meer vor Anker. Es ist wirklich heiß und zur Abkühlung gehen wir schwimmen. Gegen 18 Uhr fahren wir weiter und liegen kurz darauf vor der Schleuse. Das Hafenbecken ist gut gefüllt. Wir würden gern im Päckchen liegen – also längs an einem anderen Boot anlegen –, doch der Skipper ist da anderer Meinung … Wir entscheiden, unsere Ehre zu retten, und verlassen den Hafen. Direkt hinter dem Hafenbecken am Vollenhover Kanal machen wir hinter einem Hausboot fest. Wir beschließen, die COBBs wieder anzuwerfen, und haben genügend Platz, um zu grillen.
Richtung Lemmer
Am 1. August machen wir noch einen Abschiedsspaziergang durch den Ort, erledigen Einkäufe und kurz vor Mittag verlassen wir Blokzijl. Wir setzen Kurs auf Lemmer. Als wir dort ankommen, wird uns schon in der Schleuse angeboten, im Päckchen zu liegen, absolut kein Problem. Die Besitzer der „Nostri Navis“ stehen schon bereit, um unsere Leine aufzufangen – was für ein Unterschied zu dem Boot in Blokzijl!
Wir liegen im Zentrum von Lemmer und stoßen mit einem Omer auf dieses tolle Örtchen an.
Die Kinder sind beschäftigt, also beschließen wir, Essen zu besorgen. Beim Essen schmieden wir Pläne: Überqueren wir morgen schon das IJsselmeer oder fahren wir erst noch nach Sneek? Da uns allen Sneek ganz gut gefällt, entscheiden wir, Sandra und Sven bei Sanzi zu besuchen.
Sanzi Yacht Charter in Sneek
Am nächsten Morgen machen wir noch einen kurzen Spaziergang mit den Kindern und erledigen Einkäufe. Dann geht es ab nach Sneek. Eine tolle Fahrt auf den friesischen Gewässern, kurz schwitzen beim Durchschlängeln zwischen all den Booten im Zentrum von Sneek, aber auch Genuss pur! Gegen 15 Uhr machen wir beim Eingang von Sanzi fest. Platz ist genug, denn alle Yachten sind vermietet. Sandra bietet uns an, auf der Terrasse zu sitzen, also machen wir es uns dort mit dem iPad (ok, und einem Omer...) bequem, um Formel 1 zu schauen. Die Kids sind begeistert, dass es ENDLICH WLAN gibt (haha) und sie wieder Verbindung zur echten Welt haben. Es folgen Videoanrufe mit Omas, Opas und Freunden und sie können wieder alles auf dem iPad schauen oder spielen. Für unsere jungen Crewmitglieder war es daher auch kein Problem, als wir ihnen mitteilten, dass wir noch einen Tag länger in Sneek bleiben wollen …
3. August ist bei Sanzi Wechseltag. Und es läuft wie am Schnürchen! Rennie und ich plaudern mit den Gästen, die zurückkommen oder wegfahren, und haben einige gute Gespräche. Abends gehen wir mit Sandra und Sven bei ’t Vaticaan in Sneek essen. Dieses Restaurant mit der Konstellation? Erfolg vorprogrammiert! Mehr können wir dazu leider nicht berichten…
Das weite Meer
Am Dienstag, den 4. August fahren wir weiter. Nicht zu früh, sondern gegen Mittag, nach ein paar guten, starken Tassen Kaffee winkt uns die Sanzi-Crew zum Abschied hinterher. Wir setzen unsere Fahrt weiter nach Stavoren, um dort „in See (das IJsselmeer) zu stechen“.
Spiegelglattes Wasser und keine Welle auf der Überfahrt nach Enkhuizen, wo wir um 17:30 Uhr ankommen. Als wir gerade auf dem Steg anstoßen, fährt die „Infinite“ ein. Wir essen in der „Mastenbar“ und heben gemeinsam mit der Crew der Infinite noch einen an Bord der St. Omer.
Am nächsten Nachmittag geht es über das Markermeer weiter in Richtung Volendam. Das Wetter ist etwas stürmischer, es gibt ordentlichen Wind und auch ein paar Wellen.
Als die Crew der St. Omer. in der Schleuse die automatischen Rettungswesten anlegt (eine Frage der Erziehung durch Alexander), wird der weibliche Teil der Op Dreef-Besatzung aschfahl im Gesicht und fragt sich, was um Himmelswillen da gerade passiert … Oh oh, nicht gut darüber nachgedacht …
Gegen 16 Uhr kommen wir in Volendam an und versprechen hoch und heilig, das niiie wieder zu tun.
Toller Liegeplatz im Herzen von Volendam
Wir bekommen einen tollen Platz im Herzen von Volendam und ziehen natürlich los. Eine Runde durch die Stadt mit Cafébesuch. Gegessen wird gemütlich an Bord.
Am nächsten Tag geht's ab nach Amsterdam! Doch erst noch einen guten Ankerplatz suchen.
Den finden wir am Außen-IJ, bei Durgerdam. Noch eben eine Runde schwimmen, denn es ist warm.
Ein paar Stunden später geht es weiter nach Amsterdam. Unser Ziel ist die NDSM-Werft, „unser“ alter Hiswa te Water-Platz, und weil wir natürlich Lust auf ein leckeres Beefsteak von „Loetje“ haben! Wir bekommen einen Platz im Hafen und machen dort um 19:30 Uhr fest. Wir bestellen bei Loetjes und machen uns an Bord über das superleckere Beefsteak Bali her.
Durch das Zentrum von Amsterdam
Da „Amsterdam“ und danach eine Fahrt auf der Amstel mit dem Tagesziel Rotterdam auf dem Programm steht, beschließen wir, früh aufzubrechen.
Um 9 Uhr geht es los in Richtung VOC-Schiff und Schifffahrtsmuseum – ein herrlicher Anblick. Weiter unter der Kortjewantsbrug hindurch in die Nieuwe Herengracht.
Als die Walter Süskindbrug nach langem Warten auch hoch geht, biegen wir auf die Amstel ab und befinden uns mitten in Amsterdam. Wir fahren durch die offenen Amstelschleusen vorbei am Amstelhotel Richtung Uithoorn, Gouda und über die Hollandse IJssel in Richting Rotterdam. Nach einem langen und schönen Tag auf dem Wasser (von 9 bis 19:45 Uhr) machen wir beim Wassersportverein IJsselmonde an der Nieuwe Maas fest. Gegen 20 Uhr kommen Erwin und Wendy mit einem neuen Vorrat Omer zu Besuch. Sie bleiben über Nacht und fahren morgen mit Richtung Willemstad. Punkt Mitternacht feiern wir Wendys Geburtstag (die Kinder basteln eine tolle Geburtstagskrone und es gibt etwas zu viel Konfetti…).
Am nächsten Morgen machen wir uns um 9:45 Uhr auf den Weg nach Willemstad. Es verspricht eine fantastische Fahrt durch das Rotterdamer Hafengebiet (Nieuwe Maas) und über die Oude Maas und Spui in Richtung Haringvliet zu werden. Die Nieuwe Maas ist herrlich, aber auch „holprig“, hören wir später von der Op Dreef-Besatzung, die ordentlich durchgeschüttelt wurde.
Beim Erholungsgebiet Hellegatsplein (Ooltgensplaat) im Hollands Diep lassen wir den Anker fallen, um wieder kurz schwimmen zu gehen, bevor wir im Hafen anlegen. Nachdem wir den COBB mal wieder aufgetragen haben (zum Glück haben wir einen Gefrierschrank an Bord!), fahren wir im Dunkeln weiter zur Batterie.
Am Sonntagmorgen des 9. August müssen wir uns nach einem letzten gemeinsamen Frühstück nach zwei Wochen leider von der Crew der Op Dreef verabschieden. Sie fahren zurück nach Limburg, wir weiter nach Zeeland. Saar, Dex, Mathijs und Sophie finden das doof und sind dagegen.
Wir plaudern noch mit Paul-Michiel von Dutch Yacht Rentals, der mit seiner Flotte auch ordentlich zu tun hat und gleich eine Einweisung geben muss. Dann schnell Einkäufe erledigen mit dem Auto von Erwin (wieder Vorräte anlegen) und uns überlegen, wie wir das Auto nach Bruinisse bekommen, damit sie noch einen Tag mit uns mitfahren können. Wir rufen Henk an, der immer für uns da ist, und Henk scheint in Bruinisse zu sein. Er kommt gemeinsam mit Lidwien nach Willemstad, und nach einem gemeinsamen Kaffee fahren die beiden mit zwei Autos zurück nach Bruinisse.
Um 13 Uhr winken wir der Op Dreef zum Abschied und setzt die St. Omer. allein Kurs auf Bruinisse.
Um 18:15 Uhr kommen wir in Bruinisse an und laden Henk und Lidwien zum Dank für den Transfer im Hafen zum Essen ein. Mathijs und Sophie sehen wir kaum. Sie sind damit beschäftigt, mit ihren neuen Freunden aus dem Hafen Krebse zu fangen und Sandburgen zu bauen. Wir beschließen, noch einen Tag in Bruinisse zu bleiben, denn es gibt genug zu erleben.
Am nächsten Tag verlassen uns unsere Gäste, und wir fahren weiter Richtung Scharendijke. Noch nicht nach Ouddorp, denn das ist unser Endziel. Wir gehen kurz im Grevelingen vor Anker, um zu schwimmen, auch wenn es dort ziemlich viele große Quallen gibt. Gegen 20:30 Uhr finden wir im Yachthafen an der Innenseite des Brouwersdam (West Repart) einen Anlegeplatz.
12. August, wir bleiben noch einen Tag in Scharendijke und entschließen uns zu einem Strandbesuch. Wir laufen unter dem Brouwersdam durch zum Nordseestrand und verbringen den (wieder einmal) heißen Tag am Strand mit in der Sonne Liegen, Schwimmen, Sandburgen Bauen und Mathijs fängt Quallen. Gegen 17 Uhr spazieren wir zu Alexander, Sasja und Florentine, um gemeinsam bei Da Roberto in Scharendijke essen zu gehen.
Einen Tag später (13.8.) ist es dann doch soweit … Bald erreichen wir unser Endziel. Allerdings nicht ohne eine Runde Grevelingen, vor Anker Liegen, Schwimmen und Stand-up-Paddeln.
Um 18 Uhr legen wir bei Jonkers Yachts im Marina Port Zélande an neben … der Be-you-tiful! Im Hafen werden wir an Bord der „Stoffel“, einer Beneteau Oceanis 45, mit offenen Armen von Peet und Yvonne (und Chevy) empfangen. Auch hier an Bord weiß man Feste zu feiern ?… Es wird ein geselliger Abend.
Wir bleiben noch ein paar Tage in Marina Port Zélande, um dort am 15. August meinen Geburtstag zu feiern. Wir besuchen noch A Seal und zum Abschied gibt es ein fantastisches Abendessen bei Roberto und Tanja.
Der letzte Tag auf dem Wasser … Auf den Grevelingen und vor Anker bei Ossehoek. Noch einmal genießen. Abschiedsessen mit Freunden. Und dann ist es tatsächlich vorbei …
Die letzte Übernachtung, die St. Omer. putzen, Verabschiedung und mit dem Auto nach Hause.
Es war ein fantastischer Sommer. Schnell Pläne für 2021 schmieden!
From Linssen Magazine nr 59; April 2020
Text and photos: Yvonne Linssen